Und ein weiterer trauriger Anlass in 2021

Die Familie Sax
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Und ein weiterer trauriger Anlass in 2021

Familie Sax
Veröffentlicht von Harald Sax in Trauriges · Mittwoch 15 Dez 2021
Tags: 15.12.2021



Ein Überblick über das Leben und Wirken von Dieter

Dieter war ein Mensch ohne große Ansprüche, zurückhaltend, eher unauffällig und bescheiden. Er war mit dem zufrieden was er hatte und gönnte sich  wenig. Kleidung, Auto oder Statussymbole waren ihm nicht wichtig, er gab nicht gerne Geld aus und war eher ein sparsamer Mensch.Wenn es nach ihm gegangen wäre, so hätte er die Kleidung aufgetragen bis es nicht mehr ging. Das Auto war ein Gebrauchsgegenstand, der einen von A nach B brachte und musste nichts Besonderes sein, Hauptsache es fuhr. Es wurde gebraucht um zur Arbeit zu fahren.

 
Am Anfang stand der Beruf des Schriftsetzers und als es dieses Berufsbild nicht mehr gab, wurde er Korrekturleser. Über 50 Jahre, bis zur Rente blieb er der gleichen Firma treu. Die Arbeit als Korrekturleser war für den gewissenhaften und überaus korrekten Dieter perfekt. Er fand jeden Fehler, manchmal zum Leidwesen seiner Kollegen. Denn wenn er einen, für ihn gravierenden Fehler fand, dann musste auch mal der ganze Druck nochmal neu gemacht werden. Gute und korrekte Arbeit abzugeben war ihm sehr wichtig. Obwohl er keine Fremdsprachen beherrschte, las er auch französische Texte Korrektur und auch da, kein Zweifel, fand der den einen oder anderen Fehler.

 
Diese Eigenschaft nahm er auch mit nach Hause. Die Tageszeitung wurde von ihm immer sehr aufmerksam gelesen und es wurde nach Fehlern Ausschau gehalten. Wenn Katja mit am Tisch saß, bekam sie die Aufgabe den Fehler zu finden. Hatte sie es geschafft, waren beide stolz und zufrieden.

 
Urlaub wurde mit dem Auto gemacht. Flugzeuge mochte und traute er nicht. Und Urlaub wurde jahrelang auf Nordstrand, eine Halbinsel in der Nähe von Husum, gemacht. Trotz Wind, Regen und stürmischem Wetter wurden lange Wattwanderungen unternommen. Eigentlich verwunderlich, denn wenn Dieter zur Hause in Kehl war, war er selbst bei schönem Wetter lieber im Haus als draußen.

 
Dieter war ein sesshafter  Mensch, geboren in Kehl, nach dem Krieg nach Kappelrodeck evakuiert obwohl er lieber bei seinen Freunden in Kehl geblieben wäre. Später gefiel es im da doch sehr gut und schon mußte er wieder weg. Zurück nach Kehl ohne gefragt zu werden. Es dauerte aber nicht lange und er war wieder heimisch – ein echter Kehler .  Dort lernte er seine spätere Frau Margit kennen.
 

Gemeinsam bauten sie ein Haus auf dem Grundstück , auf dem früher schon sein Elternhaus stand. Ein schönen großer Garten gehörte dazu. Margit bepflanzte den Garten und er war für die Pflege verantwortlich. Rasen mähen, Laub rechen und vor allen Dingen den Garten gießen. Gegossen hat er für sein Leben gern, aber nie mit dem Gartenschlauch, nein immer mit der Gießkanne, davon war er auch nicht abzubringen. Ab und zu ließ er sich von der Familie auch überreden zu grillen, aber allzu oft kam das nicht vor.
 

Er war nicht so gesellig und zog sich, wenn Besuch kam, gerne zurück und genoss seine Ruhe.Überhaupt hatte Dieter ein sehr großes Ruhebedürfnis. Er hörte nicht gerne Radio und wenn Margit das Radio angeschaltet hatte, den Raum verließ und nicht schnell genug zurückkam, dann wurde es kurzerhand von ihm ausgeschaltet. Musik hörte er nur, wenn Helene Fischer im Fernsehen eine Sendung hatte, ansonsten mochte er keine Musik.
 
Da er kein spontaner Mensch war, mussten alle Vorhaben und Veränderungen von ihm durchdacht und geplant werden.
 
Handy und Computer waren ein Graus. So gar nicht für Dieter gemacht. Telefonieren nur über das Festnetz.
 

Er war ein sehr fürsorglicher und hilfsbereiter Mensch. Er liebte Tier, ganz besonders Katzen. Piri und Tigerle waren seine Lieblinge, aber eine ganz besondere Beziehung hatte er zu Flip. Flip war eine Stallkatze, die er adoptierte und besonders liebgewann. Zusammen mit den Katzen konnte er sich stundenlang zurückziehen, sie streicheln und umsorgen. Aber nicht nur für die eigenen Katzen war er da, er übernahm auch die Pflege von den Katzen der Verwandtschaft oder von Katja, wenn diese in Urlaub fuhren.
 

Dieter war kein Freund großer Worte, aber seine Liebe zu seiner Familie hat er trotzdem zum Ausdruck gebracht. Er mochte zwar nicht losziehen und irgendwelche Geschenke kaufen {das überließ er lieber dem jeweils anderen) aber er hat sich zu Geburtstagen oft hingesetzt und eigene Karten entworfen. Dafür hat er sich viel Zeit genommen, eigene Texte ausgedacht und dann mit seiner akkuraten Handschrift niedergeschrieben. So hat er wirklich wundervolle und bleibende Erinnerungen geschaffen.
 

Er war zuverlässig und vielleicht gerade durch seine traditionelle Art immer ein sicherer Hafen für die beiden. In jungen Jahren war Dieter auch ein sehr guter Tischtennisspieler, später dann bis in die 80er spielte er auch Handball. Durch den Hausbau und die Familie hatte er jedoch keine Zeit mehr und er hörte mit dem Handball auf. Er verbrachte viel lieber Zeit mit seiner kleinen Familie, machte Wanderungen oder später, begleitete er Katja ab und zu sonntags zum Joggen, zumindest so lange es ihm gesundheitlich möglich war.







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1 Rezension
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MARGIT
Sonntag 13 Feb 2022
DANKE HARALD FÜR DIESEN SCHÖNEN BEITRAG ÜBER DIETER, GENAU SO WAR ER . HEUTE VERMISSE ICH IHN MEHR ALS GEDACHT, AUCH WENN ES MANCHMAL SEHR SCHWER WAR ALLES ZU VERSTEHEN ER WAR EIN LIEBER MENSCH UND ES IST TRAURIG IHN NICHT MEHR BEI UNS ZU HABEN. .MARGIT
Einfach mal eine Webseite gemacht. Könnte ja was ordentliches sein.
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